Die eiserne Mamsell

Gritzner – Sohlen Nähmaschine


BEDIENUNGSANWEISUNG

für die Verwendung der
neuen handbetrieben

Sohlen –
Nähmaschine


Fast überall in den zivilisierten Ländern der Welt patentiert!

 

Hergestellt von dem bekannten Unternehmen
 GRITZNER 
in DURLACH (BADEN)

Die größte Maschinenfabrik vom Kontinent.
 
Gegründet 1872,
Anzahl der beschäftigten Arbeiter 3800.


Die Maschine im Einsatz

Aufstellung der Maschine

Um die Maschine nutzen zu können, muss sie dazu fest an einer Werkbank montiert sein und darf sich während der Arbeit nicht lösen können. Steht keine Werkbank zur Verfügung, kann die Maschine an einer Wand angebracht werden, indem man eine Eisenplatte in der Höhe von ca. 1 Meter daran anbringen. Die Platte muss 20 cm lang, 8 cm breit und 3 cm dick sein.

Maschinenreinigung und Schmierung

Vor dem Gebrauch der Maschine ist es unbedingt erforderlich, jeglichen Transportstaub sorgfältig zu entfernen und alle sich reibenden Oberflächen gründlich einzuölen. Ein vernachlässigen dieser Sorgfalt könnte zur Folge haben, dass die Maschine einen schweren Gang bekommt.
Sollten noch kleine Rückstände vorhanden sein, müssen auch diese vorsichtig entfernen werden. Anschließend träufelt man auf alle Stellen – das heißt, überall dort, wo es reibende oder rutschende Flächen gibt, oder in einer Fuge / Nut – ein paar Tropfen Öl und betätigt die Maschine ein paar mal, um das alte feste Öl aufzulösen. Alle Ölpunkte und alle sich reibenden Bereiche müssen danach erneut geölt werden.

Verwenden Sie dazu nur sauberes hochwertiges Öl.

Insbesondere ist darauf zu achten, dass der Greifermechanismus immer gut geölt ist. Im Dauergebrauch sollte die Maschine mindestens zweimal täglich geölt werden.

Vorderansicht der umgestürzten Maschine


– Fig. 1 –

Rückansicht der umgestürzten Maschine


– Fig. 2 –

Vorbereitung des Schuhs

Um eine gute Naht zu erhalten, müssen der Schuh und die Sohle gut vorbereitet sein. Vor dem Einsetzen der Sohle ist es nötig, den Zustand des Keders (schmaler runder Rand) zu kontrollieren. Mittels ein paar Stifte wird dann die Sohle links und rechts am Schuh ordnungsgemäß befestigt. Die Sohle sollte sauber geschnitten sein und darf nie über den Rand hinausragen, besonders nicht, wenn dieser schmal ist.
Die Gravur (rillenartige Vertiefung) der Sohle sollte in ca. 2 mm vom Rand entfernt erfolgen und deutlich geneigt sein. Anschließend muss die Gravur (die Tiefe der "Rille"!) erhöht und sorgfältig in Höhe und Tiefe poliert (gut gereinigt) werden.
Wenn der Schuh einen schmalen Rahmen hat, ist es notwendig, die Gravur etwas weiter vom Rand entfernt zu machen; während man für einen breiten Keder die Gravur näher an den Rand legt.
Zum Fixieren der Innenleders zwischen der Einlegesohle und der Sohle wird empfohlen, flüssiges Pech zu verwenden. Auf diese Weise wird die Naht fester und der Schuh wasserdichter.
Flüssiges Pech wird gewonnen durch Mischen von gewöhnlichem Pech und Terpentin, welches dann einige Tage in einer fest verschlossenen Flasche reifen muss.

Oberfaden, Nadel, Spule, Spannung

Bevor mit dem Nähen begonnen werden kann, muss kontrolliert werden, dass der Oberfaden den richtig Verlauf hat. Dazu muss der Nähfaden durch die Ösen a, b und c (Fig. 1) des Drahtes und durch das Loch 6 (Fig. 1) gezogen sein. Weiter dann durch den Fadenkanal in der Nadelstange, wodurch der Faden mit einem Draht, an dessen Ende eine Schlaufe sitzt, gezogen wird, bis zur Nadel. Die Nadel wird von oben eingefädelt und der Faden weiter durch das Loch geführt, das sich am Ende des Nadelhalters / Nadelstange befindet. Das ist sehr wichtig, damit sich der Faden nicht in der Spule verknotet.
Am Ende der Naht wird der Griff komplett herausgezogen. Man löst den Faden zwischen den Fadenhebeln (Fig.1) und dem Kolben und zieht ca. 5 cm von der Fadenrolle ab. Der Stoffdrücker wird angehoben und man zieht mit dem Schuh eine Fadenlänge Unterfaden von ca. 5 cm. nach links, in Laufrichtung der Maschine, heraus. In der Nähe des Schuhs schneidet man die Fäden ab und lässt so ein paar Zentimeter lose übrig, um fortfahren zu können.

Position der Nadel

Um die Nadel einzusetzen wird der Presserfuß entfernt und die Nadelstange so weit vorgeschoben, dass die Befestigungsschraube 3 (Fig. 1) sichtbar wird. Diese nun leicht herausdrehen, die Nadel bis zum Anschlag einstecken und dann die Schraube 3 (Fig. 1) wieder fest anziehen. Es ist darauf zu achten, dass die lange Nut der Nadel nach unten zeigt und die Nadel gerade zum Stichloch steht. Sollte sie schräg nach links oder rechts zeigen, könnte man die Nadel verbiegen.

Die Spule

Um die Spule herauszunehmen, drückt man auf die Feder 8 (Fig. 2), schwenkt die Abdeckplatte nach rechts und entnimmt die Spulenkapsel. Der federbelastete innere Sicherungsstift f (Fig. 3) muss betätigt werden, um den Stopper e (Fig.4) freizugeben, was dann das herausnehmen der Spule ermöglicht. Jetzt kann die Spule mit gepechtem Faden neu befüllt werden. Danach legt man die Spule wieder in die Spulenkapsel ein, wobei der Faden zuvor durch die Löcher a, b und c (Fig. 3, 4 und 5), die als Spannung dienen, geführt wird. Achtsam verriegelt man die Spule wieder mit dem Sicherungsstift. Die Spulenkapsel, aus der man ein gutes Stückchen Faden herausschauen lässt, kommt in den Greiferkessel zurück und die Abdeckung wird wieder geschossen.

Ein paar Minuten, bevor man mit dem Nähen beginnen kann, muss der gepechte Faden mit einer kleine Lötlampe warm gemacht werden, damit er geschmeidiger wird.

Die Fadenspannungen

Die Spannung des Oberfadens wird mittels der Schraube und der Blattfeder, die gegen die Spule drückt, eingestellt. Die Spannung des Unterfadens wird dagegen durch den Reibungswiderstand des Fadens durch die Führung der, in den Abbildungen 3, 4 und 5, erwähnten Löcher erreicht.

Verändern der Stichlänge

Die Stichlänge reguliert man, indem die Schraube 2 (Fig. 2), um den Stich zu verkürzen, nach rechts dreht und nach links, um ihn zu verlängern.

Die Maschine zu gebrauchen

Man verriegelt den Presserfuß in der Hochstellung und zieht die Nadelstange zurück. Den Schuh justiert man nun zwischen der Stichlochplatte und dem Presserfuß, der ihn in der Gravur (Nut) mit dem Transporteur ordentlich führen muss. Nun wird der Presserfuß abgesenkt und der Schuh wird leicht geführt – hoch und gerade gehalten. Für die Schuhwölbung hebt man den Schuh leicht an, arretiert den Transporteur und arbeitet sanft mit der Nadelstange gegen den Anfang.
Ist die Arbeit erledigt, zieht man die Nadelstange zurück, hebt den Presserfuß und zieht mit der Arbeit ein Stückchen Faden heraus und schneidet ihn ab.

Der Spuler

Man nimmt die Spule aus der Spulenkapsel (siehe Beschreibung "Die Spule"), die dann mittels des Aufspulers, der an der Maschine angebracht werden kann, sorgfältig mit gepechtem Faden aufgefüllt wird.

Fehlerbehebung

Hat man unterlassen, die Oberfadenführung zu kontrollieren, kann das bei einer fehlerhaften Einstellung zu Problemen mit dem Greifer führen. Öffnen Sie in diesem Fall die Abdeckplatte und entwirren / befreien Sie den Greifer.

Ist die Nadel schlecht eingesetzt oder stumpf, ist dies schlecht für den Faden und kann "Fadenreißen" zur Folge haben. Man richte die Nadel neu aus oder ersetzen sie.

Ungünstig ist, wenn der Faden zu dick für die Nadel ist (zum Beispiel ein No.7 Faden mit einem No.6 Nadel).

Hält man den Schuh zu stark nach unten geneigt, kann das zu Stichen außerhalb der Nut führen.

Die Bedienung der Maschine muss gleichmäßig und nicht überhastet erfolgen.

Wichtige Hinweise

Der verwendete Faden muss mit der verwendeten Nadel zusammen passen, z.B. passt eine No.6 Nadel nur mit einem No.6 Faden, oder eine No.7 Nadel mit einem No.7 Faden zusammen.
Der Ober– und der Unterfaden sollten die gleiche Stärke aufweisen. Der Nadelfaden kann aber eine halbe Nummer größer gewählt werden.
Für diese Maschine ist die Verwendung speziell geeigneter Fäden und Nadeln von größter Bedeutung, sowohl für gute Funktion, als auch für die Festigkeit der Naht. Es wird empfohlen, diese Teile beim Verkäufer der Maschine zu besorgen.
Das oben abgebildete Stativ ist besonders zur Unterstützung von Handbesohlungsmaschinen zu empfehlen und kann zusätzlich geliefert werden (Vorteilskonditionen des Maschinenlieferanten).

Einstellung des Oberfadens zur Vermeidung von losen Stichen.
Wenn der Nadelfaden während des Nähens zu locker eingestellt ist, wird er nur eine "Schleife" beim zurückziehen der Nadel aus dem Leder auf der Unterseite bilden und den Stich nicht vollenden.
Um dieses Problem zu beheben, stellt man mit der Schraube h (Fig.6) die Zugkraft des Fadenanzughebels so ein, dass der Faden soweit zurückgezogen und der Stich beendet wird, sodass die Bildung dieser Schleifen ausgeschlossen ist.
Beim Anbringen von leichten Sohlen oder der Verwendung von dünnen Fäden ist die Spannung von dem Fadenanzughebel zu verringern, sonst ist der Faden zu fest und kann reißen. Um dies zu vermeiden, schraubt man die Schraube h heraus, um Rückhohlkraft zu reduzieren.
Die Einstellung des Fadenanzughebel über die Schraube h ist unabhängig von der eingestellte Oberfadenspannung, die über die Blattfeder k (Fig. 6) reguliert wird.


– Fig. 6 –

Hinweis: Um die Schraube l (Fig.6) herauszudrehen, muss sie nach rechts gedreht werden, da sie ein "Linksgewinde" hat und muss zum einschrauben nach links gedreht werden.
 
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